Mirjam Tschopp, geboren 1976 in Zürich, konzertiert seit ihrem Solisten-Debüt mit 13 Jahren gleichermassen auf Geige wie Bratsche. Seit 2018 ist sie Professorin für Violine und Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Mit sieben Jahren erhielt sie ersten Violinunterricht und begann fünf Jahre später mit dem Bratschenspiel - beides beim prägenden Pädagogen Herbert Scherz.
Nach ihrer linguistischen Matura studierte sie Violine bei Aïda Stucki Piraccini und Franco Gulli und Viola bei Christoph Schiller. Wegweisende Impulse erhielt sie ausserdem von Thomas Brandis und Herrmann Krebbers auf der Violine und Wolfram Christ auf der Viola.
Heute nehmen die beiden Instrumente ebenbürtige Plätze in ihrem musikalischen Schaffen ein. Verzichten könnte sie auf keines der beiden.
Als Solistin und Kammermusikerin trat sie in einigen der wichtigsten Säle Europas, Amerikas und Asiens auf und konzipiert Rezital- und Kammermusik-Programme, in denen sie mit Leichtigkeit zwischen den Instrumenten wechselt und Werke auf diese Weise in neue Zusammenhänge stellen kann. Seit 2021 ist sie künstlerische Leiterin der Boutique-Konzerte Quinten.
Grosse Resonanz erhalten ihre Projekte mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts wie die Uraufführung unter Semyon Bychkov des ihr gewidmeten Violinkonzerts von Nicolas Bacri oder ihre CDs der Violin- und Violakonzerte von Ahmed Adnan Saygun, die weltweit begeisterte Kritiken erhielten und zu Einladungen von erstklassigen Klangkörpern führten. Auch mit „Women Composers“ legte sie ein vielbeachtetes Projekt vor. Ihre Einspielung der Violin- und Viola-Sonaten von Dmitri Schostakowitsch wurde - von der internationalen Fach-Presse als „Referenzaufnahme“ bezeichnet - für die International Classical Music Awards nominiert.
Sie machte sich einen Namen als passionierte Kammermusikerin, u.a. in Ensembles mit Anne-Sophie Mutter, dem Mandelring-Quartett, Josef Suk, Martin Stadtfeld, Nicolas Altstaedt, Maximilian Hornung und jahrelang mit ihrem italienisch-schweizerischen Klaviertrio Trio des Alpes. Als Duo TschoppBovino widmet sie sich zusammen mit dem Pianisten Riccardo Bovino seit 2004 dem Sonaten-Repertoire.
Als Solistin spielte sie mit Orchestern wie dem WDR Sinfonieorchester Köln, der Dresdner Philharmonie, den Berliner Symphonikern, der Camerata St. Petersburg, der Orquesta Sinfónica Nacional Argentina, dem Presidential Symphony Orchestra Ankara, den Dortmunder Philharmonikern, dem Sinfonieorchester Basel, dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Zürcher Kammerorchester und arbeitete mit Dirigenten wie Semyon Bychkov, José Serebrier, Pinchas Steinberg, Ari Rasilainen, Marc Piollet, Howard Griffiths, Gabriel Feltz und Matthias Foremny zusammen.
Sie trat in der Philharmonie Berlin, im Lincoln Center New York, im Concertgebouw Amsterdam, in der Wigmore Hall London, der Philharmonie Köln, im Beethovenhaus Bonn, der Liederhalle Stuttgart, dem Glazunov-Saal St. Petersburg, der Tonhalle Zürich sowie am Lucerne Festival, am Menuhin Festival Gstaad und am Verbier Festival auf. Ihre Tourneen als Mitglied der Mutter’s Virtuosi führten sie in einige der wichtigsten Säle Deutschlands, Österreichs, Chinas, Taiwans und Koreas. Der Regisseur Adrian Marthaler porträtierte sie für das Schweizer Fernsehen in zahlreichen TV-Produktionen.
Die alleinige Preisträgerin des Max-Rostal-Wettbewerbs für Viola 2000 in Berlin und Trägerin des Swiss Ambassador’s Award wurde vom Freundeskreis der Anne-Sophie Mutter Stiftung unterstützt.
Mirjam Tschopp ist Pädagogin aus Leidenschaft und Überzeugung, und die Lehrtätigkeit nimmt einen hohen Stellenwert in ihrem Musikerleben ein.
Bevor sie 2018 an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mdw berufen wurde, lehrte sie von 2007 bis 2012 am Landeskonservatorium Innsbruck Violine, Viola, Kammermusik und Lehrpraxis und unterrichtete danach am Konservatorium Zürich. An den Austrian Master Classes und an der Eva Lind Musikakademie gibt sie Meisterkurse. Ausserdem ist sie Jurymitglied mehrerer Musikwettbewerbe, Expertin an Musikhochschulen und engagierte sich für Rhapsody in School.